Ich höre ein dumpfes Geräusch aus dem Badezimmer. Mein Vater ist wie immer betrunken und schon wieder gestürzt. Als ich nachschaue, sehe ich meinen Vater in der Badewanne liegen. Die Beine über der Wanne hängend.

Er versucht aufzustehen, schafft es aber nicht alleine. Ich helfe ihm hoch bis er wieder zitternd auf die Beine kommt. Er ist unfähig, irgendetwas zu sagen, taumelt ins Schlafzimmer und lässt sich aufs Bett fallen. Er ist so betrunken, dass er nur noch seinen Rausch ausschlafen kann. Als dieses Bild in meiner Familie zur Gewohnheit wurde war ich 13 Jahre alt.

Ich dachte immer, dass ich meinen Vater retten könnte. Wie in diesen Filmen wenn dein Lieblingscharakter fast stirbt und eine dramatische Szene folgt, bevor sich alles zum Guten wendet. Am Ende lebt jeder glücklich bis ans Ende seiner Tage. Was ich lange Zeit nicht wahrhaben wollte: Mein Papa und ich spielten in zwei völlig unterschiedlichen Filmen mit.

Mein Papa ist schwerer Alkoholiker

Dem wurde mir irgendwann bewusst. Meine Mutter kämpfte Jahr für Jahr verzweifelt gegen die emotionalen Turbulenzen in unserer Familienkrise. Und ich fühlte mich in diesem Dilemma gefangen und nutzlos – ein Gefühl, dass Eltern ihr Kind niemals fühlen lassen sollten.

Einen Elternteil zu haben, der an Alkoholismus erkrankt ist, kann eine endlose Frustration sein. Mir war das lange Zeit nicht bewusst, weil mein Vater ein sog. funktionierender Alkoholiker war, das heißt seine Sucht blieb sehr lange unentdeckt. Mein Vater war auch nicht wirklich derjenige, der mich enttäuschte und verletzte – es war mehr der Alkohol. Selbst in den dunkelsten Momenten meines Vaters war er immer noch mein Held. Und ich liebte ihn nach wie vor für den liebevollen Mann, der er einmal war.

Die Hoffnung, dass der Schrecken bald enden wird, bleibt. Dieses endlose Hoffnung lässt dich weitermachen und wieder vom Boden aufstehen. Auch wenn der Weg immer wieder schmerzhaft und voller Trauer ist. Die Jahre in denen ich mit einem alkoholkranken Vater aufwuchs, musste ich einige Dinge auf die harte Tour lernen.

Trotzdem bin ich dafür dankbar – sie machen mein Leben heute authentisch und lebenswert. Und viel mehr noch – hätte ich all das nicht erlebt, könnte ich heute nicht die Arbeit machen, die ich mache und damit meinen Beitrag zu einer besseren Welt leisten. Und ich habe so viel mehr als nur 7 Dinge durch das Aufwachsen in einer alkoholkranken Familie gelernt. Im Grunde hat es mein ganzes Leben in absolut Freiheit und Glückseligkeit transformiert. In diesem Artikel möchte ich ein paar der wichtige Erkenntnisse meines Weges mit dir teilen.

1. Vergleiche dich nicht mit anderen

Während meiner Schulzeit hatte ich eine langjährige beste Freundin. Ich fand sie hübscher als mich und ihre Noten waren meistens besser als meine. Ihre Familie war intakt, fröhlich und wohlhabend. Ständig fragte ich mich, warum mein kaputtes Zuhause nicht wie ihres war. Warum mein Leben nicht so schön sein konnte, wie ihres.

Durch diesen pausenlosen Vergleich fühlte ich mich klein, hässlich und minderwertig. Bis ins Erwachsenenalter begleitete mich das Gefühl, dumm und unbedeutend zu sein. Ständig hatte ich Gedanken wie:

  • „Sie hat richtige Kurven im Gegensatz zu dir. Kein Wunder, dass jeder Kerl auf sie fliegt und dich keiner anschaut.“
  • „Ich quäle mich immer noch durchs Studium, während andere schon längst erfolgreich im Job sind.“
  • „Sie fliegen jedes Jahr als gemeinsame Familie in einen Bilderbuch-Urlaub, davon kannst du nur träumen.“

In meinen Augen war ich ein Versager, eine Niete und entwickelte einen chronischen Selbsthass. Während ich immerzu nach dem Leben anderer strebte und sie um ihr Glück beneidete.

Sich mit anderen zu vergleichen, stiehlt uns die Freude am Leben und dennoch tun wir es unterbewusst ganz oft. Es macht uns unzufrieden und unglücklich. Wir können nie gewinnen, denn es wird immer jemanden geben, der besser, schöner, schlauer oder begabter ist als wir. Und es geht im Leben ja auch gar nicht darum, so zu sein wie jemand anderes – sondern DU zu sein, vollständig und mit allem was du bist!

Heute bin ich sehr glücklich mit mir. Ehrlich, ich finde mich richtig cool, habe Spaß mit mir und schätze mich sehr wert. Ich habe ein starkes Selbstvertrauen entwickelt und aufrichtige Liebe zu mir entdeckt. Früher hätte ich es ziemlich komisch gefunden, so etwas zu sagen – vermutlich wäre ich mir sehr eingebildet vorgekommen. Aber ich fühle tatsächlich so und es fühlt sich gut an.

Und das sage ich nicht, um mich toll darzustellen, sondern um zu zeigen, dass die Sicht auf dich selbst sich ändern und zum positiven entwickeln kann. Wieso auch nicht? Es hat doch niemand etwas davon, wenn du dich selbst fertig machst. Erkenne das Unikat in dir, sei dankbar für dein Sein, denn du bist einzigartig. Es gibt niemanden, der so ist wie du, niemanden.

Ist das nicht ein absolutes Wunder? Diese Erkenntnis hat mir sehr viel Freiheit beschert. Wenn auch du auf dem Weg in ein selbstbestimmtes Leben bist unterstützt dich mein Audioguide „Aufbruch in die Freiheit“ Klarheit über den für dich richtigen nächsten Schritt in ein glückliches Leben zu finden. Hier kommst du zum Download:

2. Werde nicht zum Mittäter

Niemals, denkst du dir jetzt vielleicht. Hätte ich damals auch nie von mir gedacht. Aber Tatsache ist, meine Mutter und ich waren jahrelang Komplizen meines Vaters. Wir brachten tonnenweise Verständnis und unendlich viel Liebe für ihn auf, besonders am Anfang. Wir logen für ihn, vertuschten seine Sucht und bewahrten ihn vor Konsequenzen seines Konsums. Wir wussten nicht besser mit der Situation umzugehen und dachten, dass das helfen würde.

Wir hofften Jahr für Jahr, dass eines Tages alles gut werden würde und deshalb setzten wir auch alles daran, unsere Familie um jeden Preis zusammenzuhalten. Wie die meisten Angehörigen waren auch wir co-abhängig. Trotz (oder vielleicht sogar wegen) aller Bemühungen und Geduld trank mein Vater weiter, wodurch unsere Familie letztlich komplett am Alkoholismus zerbrach.

Es besteht ein großer Unterschied zwischen Mitgefühl für einen kranken Menschen und ihm eine Krücke zu sein. Kein Zweifel – es ist harte Arbeit, einen anderen zu unterstützen, ohne sich dabei selbst komplett zu vernachlässigen.

Hilfe kann mit einem kleinen, simplen Gefallen beginnen, indem wir immer Verständnis aufbringen und jederzeit ein offenes Ohr haben. Sie kann aber auch in einem gefährlichen Problem enden. Bspw. indem wir das Trinken des Suchtkranken vor anderen geheim halten. Oder ihn beim Arbeitgeber entschuldigen, wenn er Montagmorgens nicht aus dem Bett kommt, weil er noch zu voll ist.

Wir wollen damit nur helfen, aber wir tun es letztlich nicht. Im Gegenteil: Wir unterstützen die Sucht des Alkoholikers und tragen dazu bei, dass er sein Verhalten und Trinken ungehindert fortsetzen kann. Mein Vater funktionierte so jahrelang, bis ihn die Sucht letztlich doch in die Knie zwang.

3. Vergebung ist Frieden

Kurz nachdem ich von zu Hause auszog, brach ich den Kontakt zu meinem alkoholkranken Vater ab. Ich hatte es satt: Zu viele Enttäuschungen, zu viele Lügen, zu viele leere Versprechen. Als sein einziges Kind habe ich nie verstanden, warum er nicht für seine Tochter kämpfte und stattdessen die ganze Familie mit seiner Trinkerei kaputt machte. Das stimmte mich verbittert und unglücklich. Gleichzeitig schäumte ich vor Wut.

Ich gab meinem Vater die Schuld an allem und entwickelte einen tiefen Hass gegenüber dem Alkohol. So sah ich die Welt: Meine Mutter und ich waren die Opfer, mein Vater der Schuldige und der Alkohol unser Untergang. Durch Persönlichkeitsentwicklung lernte ich, dass ich mit diesen negativen Gefühle nur abschließen kann, wenn ich meinem Vater vergebe. Vergeben bedeutet nicht, gut zu finden was durch den Alkohol passiert ist. Oder das Verhalten des Alkoholkranken zu befürworten. Es hat auch nichts mit Selbstverleugnung oder Resignation zu tun.

Es bedeutet schlichtweg, die Verantwortung für das eigene Gefühlsleben zu übernehmen und sich nicht mehr in die Opferrolle zu stecken. Verzeihen bedeutet loslassen und sich selbst reinigen. Sich von unerwünschten Gefühlen befreien, die im täglichen Leben Kraft und Energie kosten, um Platz zu schaffen für das was wirklich zählt: Freude und Heiterkeit im Leben.

Vergebung ist ein Prozess, der unendlich viel Freiheit mit sich bringt und sehr heilsam ist. Gleichzeitig geht so etwas nicht von heute auf morgen, denn oft stehen dem noch viele negative Gefühle im Weg. Deswegen ist Vergebungsarbeit ein wichtiger Teil meiner Arbeit und ein Prozess, bei dem ich Menschen liebevoll begleite. Auch in meiner kostenfreien Breaking Free Community thematisiere und trainiere ich das gemeinsam mit dir.

4. Du bist nicht die Sucht

Während meiner Studienzeit arbeitete ich in einer Diskothek an der Bar. Laute Musik, Alkohol in unbegrenzten Mengen, tanzfreudige Menschen und jede Menge Spaß. Über zwei Jahre flüchtete ich mich in die Welt der endlosen Partynächte mit exzessiven Alkoholräuschen. Unter der Woche besuchte ich Vorlesungen und lernte. An den Wochenenden nahm ich am „echten“ Leben teil.

Es ist allgemein bekannt und gleichzeitig vielen nicht bewusst: Kinder alkoholkranker Eltern haben ein ausgeprägteres Suchtpotenzial. Die Chance, dass wir von Substanzen jeglicher Art abhängig werden, ist dreimal höher als bei „normalen“ Kindern.

Heute bin ich fernab von meinem damaligen Ich. Mein Lebensstil hat sich zu damals komplett gewandelt, denn meine Gesundheit und ein gesunder Lebensstil sind mir wichtiger denn je geworden. Wenn du mich heute in meinem Alltag erlebst, würdest niemals glauben, was für ein anderer Mensch ich vor nicht mal sooo wenig Jahren war.

Trotzdem kämpfte ich lange Zeit mit der Angst, eines Tages suchtkrank zu werden. Ich glaubte, der Alkoholismus meines Vaters definiere auch mein Leben. Umso mehr ich meinen eigenen Weg ging, desto mehr löste ich mich davon. Und warf diesen verhängnisvollen Glaubenssatz auch irgendwann total über Board weil ich erkannt habe, dass ich mit Bewusstsein durch mein Leben gehe und sehr achtsam bin für mich. Ich bin so nah bei mir, dass ich einfach zu 100% weiß, dass ich mich darin niemals verlieren werde.

5. Du bist nicht Opfer deiner Umstände

Es ist einfach auf Autopilot zu schalten und sich als Opfer zu sehen, wenn das Leben sich unfair anfühlt. Das Problem ist nur: Im Leben geht es nicht um Fairness. Und ich kenne das von mir, dass ich ganz oft gar nicht bemerkt habe, dass ich mich als Opfer meiner Umstände gesehen habe. Und yes, wir tun das alle – die einen mehr, die anderen weniger. Ist auch irgendwie menschlich.

Je nachdem wo du auf deiner Reise stehst, fühlst du dich vielleicht immer wieder betrogen, weil der alkoholkranke Angehörige nicht das tut, was offensichtlich das Richtige ist. Zur Besinnung kommen, die Kurve kriegen und endlich den Alkohol für immer verabschieden.

Sich darüber beklagen, dass das Trinken kein Ende nimmt, wird den Alkoholiker nicht in seiner Entscheidung beeinflussen. Andauernd darüber zu jammern beeinflusst schlussendlich nur dich selbst. Und egal um wen oder was es geht – du kannst niemals etwas im Außen kontrollieren.

Kontrolle ist eine Illusion. Mach dir das bewusst. Wenn du einem Alkoholkranken helfen willst, bleibe ihm gegenüber verständnisvoll und freundlich. Ich weiß, dass das leichter gesagt als getan ist. Lässt du aber stattdessen deinen Groll und Zorn an ihm aus, hilfst du weder dir noch ihm.

Es führt kein Weg daran vorbei, wenn du eines Tages Frieden finden willst. Akzeptiere einen Alkoholiker so wie er ist: als kranken Menschen. Hoffentlich wird irgendwann der Groschen bei ihm fallen. Nur so beginnt die Genesung von Alkoholismus – die Person muss es selbst wollen. Vielleicht wird das aber nie passieren, wie bei meinem Papa.

Falls das dann nicht eintrifft, bricht nicht deine komplette Welt zusammen, weil du mehr Abstand hast und mehr mit deinen Gefühlen im Reinen sein kannst. Du projizierst keine negativen Emotionen mehr auf den Suchtkranken. Machst dich nicht mehr abhängig davon, ob er trinkt oder nicht und legst somit auch nicht mehr für dein Glück in die Hände eines anderen Menschen.

So wie der Suchtranke auch trägst du selbst die Verantwortung für dein Leben. Du bist der Schöpfer deines Lebens. Du kannst einen suchtkranken Menschen wertvoll unterstützen, indem du jederzeit die Verantwortung für dich, deine Gedanken und Gefühle übernimmst.

6. Umgebe dich mit glücklichen Menschen

Mir fiel das immer richtig schwer: Fremden Menschen mit Freundlichkeit begegnen, positive Lebensenergie versprühen, etwas zu Geben ohne die Erwartung, etwas zurück zu erhalten. Ich hatte auch nicht so wirklich viele positive Menschen in meinem Leben zu Anfang.

Seit ich denken konnte war mein Leben ein Kampf, bei dem es jeden Tag ums nackte Überleben ging. Wut, Trauer, Verzweiflung und Verbitterung begleiteten mich ein Leben lang und raubten mir die Luft zum Atmen. Da war lange Zeit einfach kaum Platz für Freude, Dankbarkeit, Liebe und Gelassenheit. Heute ist das ganz anders.

Und meine Weltreise nach dem Studium hat einen großen Teil dazu beigetragen, dass sich das in mir verändert hat. Ich brach aus meinem gewohnten Umfeld aus und traf auf Menschen aus aller Welt. Sie zeigten mir, dass das Leben voller Heiterkeit, Euphorie und Spannung sein kann. Und dass das Leben auf der Welt kunterbunt und wunderschön ist. Das war eine komplett neue Erfahrung für mich, denn wie gesagt – sowas war einfach nicht Teil meiner Realität.  

Es ist ziemlich simpel und das habe ich lange Zeit nicht gewusst: Umgebe dich mit negativen Menschen und deine Welt bleibt bedrückend, ermüdend und trüb. Umgebe dich mit positiven Menschen und deine Welt wird lebendiger, freudvoller und erfüllter. 

Und getreu dem Motto „Du bist der Durschnitt der 5 Menschen, mit denen du dich die meiste Zeit umgibst“ ist es mehr als wichtig weise zu wählen, mit wem du deine kostbare Lebenszeit teilst.

7. Lass Alkohol nicht zum Mittelpunkt für Kinder werden

Du denkst dir möglicherweise: „Ja na logisch, ist doch klar“ – aber lass mich das näher ausführen. Denn Fakt ist, dass wir in einer Gesellschaft leben, in der Alkohol einfach dazu gehört und oft verharmlost wird. Und auch das überträgt sich auf unsere Kinder. Unsere Kultur prägt die nächste Generation genauso wie sie uns geprägt hat. 

Und abseits davon: Kinder sind oftmals so unscheinbar, sehen und hören aber alles, was in ihrer Familie geschieht. Sie fühlen auch, wenn der Haussegen mal schief hängt oder zwischen ihren Eltern etwas nicht in Ordnung ist.

Kinder merken alles: Sie sehen dich jeden Tag und beobachten dich ständig. Sie sind unschuldige Wesen, die bedingungslos lieben und jedes Verhalten aufgreifen (und vergeben) – ob gut oder schlecht.

Daher mein Anliegen an dich, wenn du Kinder hast: Schenke ihnen eine Kindheit, die sie verdienen. Sei das liebevollste und ehrenhafteste Vorbild, das du sein kannst. Zeige ihnen, wie man ein glückliches Leben lebt. Sei für sie da, wenn sie dich brauchen, damit sie nicht mit ihren Problemen alleine sind. Nur so können wir den Kreislauf durchbrechen und Kinder heranziehen, die nicht erst ihre Traumata heilen müssen.

Umso mehr du dich um dich kümmerst, desto mehr Zufriedenheit und Freude am Leben strahlst du aus. Und das macht auch deine Kinder glücklich. Sie werden dir dankbar sein und all die Liebe, Geborgenheit und Verlässlichkeit die sie beobachtet haben, auch an ihre eigenen Kinder weitergeben.

Du ALLEINE bestimmst über deine Zukunft

Erwachsene Kinder alkoholkranker Eltern tragen möglicherweise ihr Leben lang Narben aus der Kindheit. All unsere Erfahrung macht uns zu dem Menschen der wir sind und wir können daraus unglaublich viel Kraft schöpfen. Das geht aber nur, wenn wir uns auch aktiv dafür entscheiden und Verantwortung dafür übernehmen.

Die volle Verantwortung für sein Leben zu übernehmen bedeutet auch, sich ehrlich mit seiner Vergangenheit auseinanderzusetzen und sich auf den Weg in ein authentisches und erfülltes Sein zu machen. Egal ob du vielleicht gerade totunglücklich mit deinem Leben bist oder ein Leben führst, was „ganz okay ist und irgendwie läuft“ – es steckt viel Wunderbares in dir, du musst nur den Mut haben, es zu entdecken. 

Gib dich nicht mit weniger zufrieden, wenn du mehr vom Leben haben kannst. Absolute Freiheit, tiefe Erfüllung, ein sinnvolles Leben, unendliche Freude und wahrhaftige Verbundenheit – das alles ist möglich. Ich würde es selbst niemals glauben können, wenn ich es nicht am eigenen Leibe erfahren hätte. Aber hinter jeder Dunkelheit steckt in Wahrheit das Licht. Und ich wünsche mir für dich, dass du es entdeckst.

In Liebe,
Mel

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Du bist nicht alleine

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16 Gedanken zu „7 Dinge, die ich durch meinen alkoholkranken Vater gelernt habe“

  1. Danke, Mel! Du schreibst mutig, ehrlich und vor allem LIEBEVOLL und einfühlsam! Dieser Einsatz deinerseits ist SEHR, sehr wichtig! Mach weiter so! Viel Kraft für alles – es lohnt sich!

    Antworten
    • Liebe Mel,
      Deine Zeilen haben mich sehr berührt.
      Ich bin Frau eines Alkolikers.
      Meine Kinder 25 und 23.
      Vor 13 Jahren hat mein Mann eine Therapie gemacht. Seitdem ist er trocken.
      Ich kann deine Worte nur unterschreiben…. Eigentlich ist es simpel. Wo bleibe ich in meinem Leben? Erst als ich etwas entschieden habe, hat sich etwas geändert. Ob positiv oder negativ… Egal, es reißt einen aus der Starre.
      Wir führen heute ein ziemlich gutes Leben. Wir haben einen ganz neuen Zugang zueinander gefunden.
      Der Vater, der Partner war nach der Therapie ein neues Familienmitglied, dass sich sein Vertrauen erstmal erarbeiten musste und wahrgenommen werden wollte.
      Ich glaube das ist uns ganz gut bis jetzt gelungen. Wir haben alle ganz viel gelernt und aus seiner Therapie mitgenommen.
      Ich kann nur sagen das das wichtigste in. Einem Leben ICH bin.
      Das habe ich auch den Kindern versucht weiter zu geben.
      Selbstliebe ist nicht egoistisch, sondern lebens wichtig.
      Ich wünsche dir alles gute weiterhin.
      Grüße, Frauke

      Antworten
      • Liebe Frauke,
        ich danke dir für deine offenen und sehr wahren, weisen Worte! Selbstliebe ist überlebenswichtig, ohne sie sterben wir (zumindest auf seelischer Ebene). Ihr könnt so stolz auf euch sein, was ihr als Familie geschafft habt und stärker aus der Situation hervor gegangen seid! Danke, dass du das hier teilst. Alles Liebe für dich, Mel

        Antworten
  2. Hallo liebe Mel, so vielen Dank für das Teilen deiner Erfahrung. Unsere Familie steckt in einer ähnlichen Situation. Obwohl wir getrennt von dem Vater der Kinder leben, haben und möchten sie Kontakt zu ihrem Vater haben. Es fällt mir schwer mit der Sitaution umzugehen, vorallem wenn ihr Vater in einer akuten Krise steckt. Deine Worte sind so tief gegangen und haben mir soviel geholfen um meine Sicht und Hilfe für meine Kinder zu erweitern um sie zu unterstüzten, damit sie später im Leben wissen damit umzugehen. Ich drucke mir deinen Artikel aus und hebe ihn auf, bis sie grösser sind. Dann möchte ich ihn in einem Brief überreichen. Damit sie wissen und lernen – das sie nicht die Schuld tragen, und das sie loslassen können.. und dass sie trotz der Narben ein wunderschönes und authentisches Leben führen können. Ausserdem hast du mir für mich selbst viele gute Tipps gegeben, wie ich als Mutter und irgendwie als Co Abhängige mit der Situation umgehen kann. Ich bin dir unendlich dankbar.. Ich wünsche dir nur das Beste für dein Leben. Danke für so viel Liebe!

    Antworten
    • Hallo meine Liebe, ich danke dir für deinen unglaublich tollen Kommentar der mich wirklich tief im Herzen berührt. Es ist das schönste Geschenk für mich, wenn ich lese, dass ich dir mit meinen Artikeln Kraft und Unterstützung zukommen lassen kann. Und ich finde es bewundernswert, wie du als Vorbild mit der schwierigen Situation umgehst und mit welcher Stärke du die Verantwortung für deine Kinder (und dich selbst) trägst. Nach wie vor glaube ich, dass wir gerade durch diese Wunden – für die es nie zu spät ist sie zu heilen – ein wunderschönes Leben für uns erschaffen können. Deine Kinder können es und du auch <3 Ganz viel Herzensenergie an dich, du wundervolle Powerfrau! With love, Mel

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  3. Liebe Mel, ich habe schon viele Texte von Kindern von Alkoholikern gelesen, deine Worte haben mich sehr berührt, ich selbst bin erwachsenes Kind eines alkoholkranken Vaters, zu dem ich niemals Zugang hatte, ich verstehe ihn besser als er glaubt, ich selbst bin Alkoholikerin, lange hatte ich Wut auf ihn, ich verzeihe jetzt, da er es nicht mit Absicht getan hat, das svhlimme ist, dass es sich über Generationen zieht, dieser Schatten, ich habe einen Sohn, der mir alles bedeutet, ich möchte nie wieder in die Sucht rutschen, da ich mir selbst, meinem Sohn und meiner Familie nicht mehr schaden möchte, ich wünsche allen, die das Lesen Verständnis für die Sucht des Angehörigen, viel Mut und Durchhaltevermögen, falls sie selbst betroffen sind. A. (46)

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    • Liebe Alice, ich danke dir für deinen herzlichen Kommentar und deine Offenheit. In deinen Zeilen steckt so viel Stärke, so viel Bewusstsein, so viel Verständnis und Liebe. Du bist ein Vorbild für viele Menschen da draußen und ich bin sicher, dass du die Stärke die du in dir trägst weiter aufrecht erhalten kannst. Für deinen Sohn und deine Familie, aber in erster Linie für dich selbst. Alles Gute für dich! In Liebe, Mel

      Antworten
  4. Hallo Mel
    Ich bin mal wieder sehr begeistert, von Dir, Deinem Wissen, Deiner Erfahrung und Deiner Arbeit.
    Dies alles hilft mir immens meine eigenen Gedanken zu sortieren, und mehrfach wieder, neue Ansichten zu erfahren, Dinge und Verhalten zum wiederholten male neu zu betrachen und zu durchdenken.

    Du bringst mich echt einen Riesenschritt weiter.

    Zur Zeit stelle ich mir die Frage.
    „Wer bin ich?“
    Dabei bist auch Du eine große Hilfe.

    Ganz liebe Grüße
    Michael Helfmann

    Antworten
    • Lieber Michael,
      ich danke dir für deine lieben Worte und freue mich so sehr, dass du dir hier so viel mitnehmen kannst. Ja, die Frage „Wer bin ich?“ ist sehr präsent aktuell. Darüber spreche ich auch sehr ausführlich in meiner Online Support Gruppe und gebe Anregungen, wie du deinen Weg finden kannst. Du bist herzlich eingeladen, dich dort noch tiefer inspirieren zu lassen. Ich freue mich auf dich! Alles Liebe, Mel

      Antworten
  5. Hey Mel,

    auch ich bin mit einem alkoholkranken Vater aufgewachsen. Jeden Tag gab es nur Stress zuhause. Mit 17 hatte ich dann den totalen Kontaktabbruch zu meinem Vater, als ich 24 war, ist er gestorben. Und wenn du denkst, dass reicht doch erstmal, stellst du fest, dass deine Mutter heimlich auch schon seit Jahren trinkt, wegen der ganzen Probleme. Selbst anfängliche körperliche Symptome ignoriert sie und trinkt sich bis zu einer Lebeezirrhose, die sie letztlich auch Ende 2014 das Leben gekostet hat, nach 13 trockenen Jahren. Natürlich hat sie mir den Ernst ihrer Erkrankung verschwiegen und ich hab alles was damit zu tun hatte gekonnt verdrängt, können Kinder von Alkis ja eh sehr gut. Ich geb echt mein Bestes im Leben, aber der Stachel sitzt einfach sehr tief. Ich studiere zwar recht erfolgreich seit 2 Jahren (Fernstudium), aber arbeitsfähig bin ich nicht. Der normale Arbeitsalltag unter Menschen und mit Kunden überfordert mich einfach. Ebenso habe ich, trotz 20jähriger Partnerschaft, bewusst auf Kinder verzichtet. Ich nehme mir wirklich jeden Tag vor, das Außen nicht so stark mein Leben dominieren zu lassen, aber es klappt nicht so wie ich es gerne hätte. Aber das Leben geht weiter, welche Wahl hab ich, außer das Beste draus zu machen. LG Nina

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    • Hey Nina, ich danke dir fürs Teilen und kann sehr gut nachempfinden von welchem Punkt du kommst.

      Oft realisieren wir erst mit der Zeit, was wirklich dahinter steckt und wie weit es zurück geht. Es ist so wichtig, dass du erkannt hast wo der Ursprung liegt, denn daran kannst du ansetzen und dir die fehlenden Puzzleteile die es dafür braucht zusammensuchen. Deine Entscheidung trotz all der Herausforderungen weiter zu machen wird dich auf deinem Weg weiterbringen und ich bin mir sehr sicher, dass du dadurch mit der Zeit auch das Licht am Ende des Tunnels erkennen wirst.

      Schau mal auf dein Leben zurück und erkenne, wie weit du schon gekommen bist und aus welchen nicht dienlichen Strukturen du dich bereits befreit hast. Das ist so unglaublich kraftvoll und zeigt dir, dass du durchaus in der Lage bist dein Leben in eine positive Richtung zu lenken und die Veränderung zu bewirken, die du dir wünschst! Dein Bestes ist immer gut genug, liebe Nina. Vergiss das niemals.

      Alles Liebe, Mel

      Antworten
  6. Hallo! Danke Mel, deine Worte zu dem Thema haben mir ein wenig geholfen…mein Papa ist genau vor einem Jahr mit 55 gestorben, da war ich 17. Er war seit ich klein war schwerer Alkoholiker und Kettenraucher. Die ganze Sache ist so unglaublich furchtbar und schmerzhaft…besonders Oma und Opa um ihren Sohn trauern zu sehen tut einfach nur weh.
    Damals hatte ich mich auf grund seines gesundheitlichen Zustands immer weiter von ihm entfernt. Ich war verzweifelt, wütend und vor allem traurig. Als Kind bin ich immer zu ihm gegangen und habe gefragt: „Wieso hörst du denn nicht einfach auf zu rauchen und zu trinken?“ Je älter ich wurde, desto weniger habe ich mit ihm geredet…ich war nur mit mir selbst beschäftigt, obwohl er so krank war.
    Er hat immer viel gemeckert und immer mit Mama gestritten. Es wäre leichter über seinen Tod hinwegzukommen, wenn er nur so gewesen wäre. Im innern war er aber ein unglaublich toller mensch, dessen charakter und persönlichkeit durch den Alkohol kaputt gegangen sind. Er war sehr schlau, pflichtbewusst, sehr sehr tierlieb und irgendwie auch liebevoll.

    Auch wenn das alles sehr schlimm war und ist, fühle ich mich dadurch gleichzeitig irgendwie stärker. Ich möchte mein Leben genießen und ausschöpfen, einfach nichts verpassen. Ich versuche nach vorne zu blicken, aber es fällt immernoch sehr schwer.

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