Meine Weihnachten waren besinnlich und kraftvoll. Ich habe diese ruhigen Tage dazu genutzt, den Blick nach Innen zu richten und viel Zeit mit mir selbst zu verbringen. Während dieser Zeit der Reflektion und Schattenarbeit zur Vorbereitung auf das kommende Jahr, ist mir ein Glaubenssatz wieder sehr präsent geworden: „Ich bin nicht gut genug.“ Er ist für mich eng verknüpft mit dem Glaubenssatz „Ich bin nicht liebenswert.“


Mit beiden Glaubenssätzen befasse ich mich bereits seit dem Anfang meiner Persönlichkeitsentwicklung. Sie sind unglaublich fest in uns verankert und sitzen so, so tief. Auch in der Arbeit mit meinen Klienten merke ich immer wieder, dass das ziemlich harte Brocken sein können, weil sie unser Leben so massiv beeinflussen.

In diesem Artikel mit dir teilen, welche Selbstliebe Tools konkret dabei helfen, diese destruktiven Gedanken nach und nach loszulassen. Nach und Nach? Ja, es ist ein längerer Prozess und eine Wunderpille gibt es dafür leider nicht. Aber zunächst einmal möchte ich kurz darauf eingehen, wie sich die beiden Glaubenssätze in mein Leben geschlichen haben.

„Ich bin nicht gut genug“ 

„Honestly I am tired of trying to be good enough.“

Ein Glaubenssatz, der sich in fast allen Bereichen widerspiegelt. In Beziehungen gab ich oftmals so viel, dass ich manchmal gar nicht merkte wie ich mich damit für andere aufopfere. Aus Angst, dass das was ich gebe nicht reichen könnte und ich dann verlassen werde. Ich hatte auch extrem mit Eifersucht zu kämpfen, grundsätzlich war jede andere Frau eine Bedrohung für mich. Oder auf der Arbeit, bei der ich oft unter Stress geriet oder mir unnötig das Leben schwer machte, weil ich zu perfektionistisch war. Generell bin ich ein Mensch, der in jeglicher Hinsicht hohe Erwartungen an sich selbst hat. Gelang mir etwas nicht sofort oder zu meiner vollsten Zufriedenheit, hatte ich oft das Gefühl, versagt zu haben.

Der Glaubenssatz entwickelte sich bei mir bereits im Kindergarten. Ich stand kurz vor der möglichen Einschulung und musste mich einem „Reifetest“ unterziehen, den ich nicht bestand. Ich musste noch ein Jahr im Kindergarten bleiben und glaubte dadurch, dass ich nicht gut genug für die Schule war. Vielleicht kennst du das Gefühl was dann hoch kommt. Es ist eine Mischung aus „Ich bin zu blöd dafür“ und „Ich bleibe zurück“. Das brannte sich damals bereits in mein Gedächtnis ein und die Folge war ein niedriges Selbstwertgefühl.

„Ich bin nicht liebenswert“ 

„Why am I so afraid to lose you, when you are not even mine?“

Ich mochte mich lange Zeit nicht besonders. Besonders in der Zeit, in der ich absolut unglücklich mit meinem Leben war. Stress in der Beziehung, ein Job zu dem ich mich jedem Tag quälte, depressive Grundstimmung, leicht reizbar, … usw. Es gab viele Tage, an denen fand ich mich echt unausstehlich. Ich war so sehr in der Selbstablehnung, dass ich gar nicht in der Lage war gesund zu lieben. Ich klammerte, manipulierte und mache mich emotional abhängig, statt den anderen so zu akzeptieren , wie er ist, ihm freie Entfaltung zu gewähren, ihm ohne Bedingungen zu geben und nichts von ihm zu erwarten. Denn ich war tief im Inneren davon überzeugt, dass ich irgendwann verlassen werde, weil ich sowieso nicht liebenswert bin. Dies bezog sich übrigens sowohl auf Partnerschaften als auch auf Freundschaften oder Beziehungen innerhalb der Familie.


Auch der Glaubenssatz „Ich bin nicht liebeswert“ entstand sehr früh. Als halb Thai halb Deutsch Mischling sah ich mit meinen braunen Knopfaugen und dem fast schwarzem Haar neben den meisten Kindern ziemlich exotisch aus. Dass ich anders aussehe, hat man mich spüren lassen. Dass ich nicht richtig bin wie ich bin und nicht dazu gehöre, hat man mir auch gezeigt. Das verletzte mich und hinterließ in mir das Gefühl, weniger wert zu sein. Wie sich das auf mein Selbstwertgefühl ausgewirkt hat, kannst du dir vermutlich vorstellen.

Erkenne und erkunde deinen Selbstwert

Wenn dein Selbstwertgefühl niedrig ist, liegt das daran, dass die oben genannten Glaubenssätze deine Identität ausmachen. Du bist tief im Inneren fest davon überzeugt, dass dies deiner Wahrheit entspricht. Dadurch gerätst du in Situationen, in denen diese Glaubenssätze in dir getriggert werden. Immer und immer wieder, solange bist du sie auflöst. Dir sagt zum Beispiel jemand eine Verabredung ab, was du persönlich nimmst und darauf zurückführst, dass du entweder nicht liebenswert oder nicht gut genug bist. Dies geschieht meistens unbewusst, sodass uns das in den Momenten nicht sofort klar ist. 

Indem du dir gegenüber achtsam wirst, kannst du deine Gedanken beobachten. Dadurch erkennst du deine Trigger schneller und kannst deine negativen Gedanken entsprechend in positive Gedanken umwandeln. Mir hat es besonders geholfen, mich nicht ständig auf meine Defizite zu konzentrieren. Das heißt, ich übte mich darin, meinen Fokus von den Dingen wegzulenken, die in mir ein niedriges Selbstwertgefühl auslösten. Stattdessen fokussierte ich mich auf die Dinge, die ich bereits gut konnte und auf die Eigenschaften, die ich an mir mag. Gleichzeitig lernte ich immer mehr und mehr, mich für die positiven Aspekte meiner Person anzuerkennen und wertzuschätzen. Dieser Artikel geht noch mehr darauf ein, wie du im Alltag denen Selbstwert stärkst und dir dadurch das Leben um einiges leichter machst.

Mache Selbstfürsorge zUR Priorität

Du kannst dich nicht lieben und selbst wertschätzen, wenn du deinen Körper und dein Leben an sich nicht wertschätzt. Das heißt, indem du dich z. B. ungesund ernährst, zu viel Alkohol trinkst, wenig schläfst, zu viel Stress hast oder generell eine negative Einstellung zum Leben hast. In seinem Buch „Power vs. Force“ beschreibt der Mediziner und Philosoph David R. Hawkins die 17 Bewusstseinsstufen. Die untersten Stufen bilden Scham, Schuld, Apathie, Trauer, Angst und Wut. Während Liebe die zweithöchste Stufe ist. Solange du weiterhin einen Rucksack voller negativer Emotionen durch das Leben gehst, wird es schwer die Stufen zur Liebe hinaufzuklettern. 

Du musst also deine destruktiven Glaubenssätze, alten Verhaltensmuster die nicht zu dir passen und Denkweisen die dir nicht entsprechen, loslassen. Indem du die Glaubenssätze eines Menschen annimmst der sich liebt und du dich so verhältst, wie jemand der sich selbst wertschätzt, wirst du nach und nach zu diesem Menschen. Das bedeutet, mehr Zeit in seine eigene Entwicklung investieren und sich öfter erlauben, gutes für sich selbst zu tun.

Beispielsweise durch eine Morgenroutine, ausreichend Me-Time zum reflektieren und wachsen, Sport und genügend freie Zeit für Spiel und Spaß. Selbstfürsorge ist nicht nur der Grundbaustein von einem gesunden Selbstwertgefühl, sie hilft dir auch mehr in Balance zu sein und stressfreier durch das Leben zu gehen. Denn indem du gut für dich sorgst, hast du mehr Energie für alle Lebensbereiche und gehst gelassener durch den Alltag.

traue dich aus deiner KOmfortzone

Wenn in dir der Glaubenssatz schlummert, dass du nie gut genug bist, traust du dir auch kaum etwas zu. Und wenn du überzeugt bist, nicht liebenswert zu sein, lebst du in ständiger Angst. Diese Angst lässt dich kein gesundes Vertrauen zu dir entwickeln. Denn wenn wir in der Angst sind und uns deswegen nicht an eine Herausforderung heran trauen, erstarren wir. Wir kommen nicht ins handeln und warten währenddessen „auf den richtigen Zeitpunkt“. Wir warten bis uns das nötige Vertrauen vom Himmel fällt und uns den Mut schenkt, den wir uns so sehnlichst herbeiwünschen. Leider funktioniert das Leben so nicht. Und aufgrund dieser Tatsache muss ich gestehen, dass das Thema Selbstvertrauen gewinnen für mich eines der am schwersten umzusetzenden Tools ist.

Um zu mehr Selbstvertrauen zu kommen, müssen wir erst ins Vertrauen gehen. So kannst du ins Vertrauen kommen: Indem du wenn du vor einer Herausforderung stehst, die dir Angst machst, durch die Angst hindurch gehst. Mut ist nicht die Abwesenheit von Angst, sondern ein zu Tat schreiten, obwohl man Angst hat. Und wenn du etwas immer und immer wieder wagst, wächst auch dein Mut. Erst die Tat, dann das Vertrauen. Das heißt, das Vertrauen in deine Persönlichkeit wächst, indem du deine Ängste überwindest und aus deiner Komfortzone trittst. 

Du bist schon immer gut genug gewesen

Für mich ist der Schlüssel zu einem erfüllten Leben voller Liebe, Dankbarkeit, Freude und Fülle den Weg der Selbstliebe zu gehen. Ich erinnere mich immer mehr und mehr daran, wer ich wirklich bin. Was meiner wahren Natur entspricht und dass umso mehr ich zur inneren Liebe zurück kehre, desto mehr Liebe mich umgibt. Umso mehr Liebe ich ausstrahle, desto mehr Liebe ziehe ich in meinem Leben.

Als wir auf die Welt gekommen sind, haben wir unseren Wert nicht angezweifelt. Wir steckten als Kinder voller Potenzial und waren von unschätzbarem Wert. Dieses Potenzial und den Wert haben wir immer noch und werden es unser Leben lang haben. Wie wertvoll wir sind, haben wir nicht irgendwo verloren, wir haben es es lediglich vergessen. Du bist unendlich wertvoll und du kannst dies entweder verstecken oder zeigen.

Wenn spürst, dass es Zeit ist dich deiner inneren Heilung zu widmen, lade ich dich ein an meinem kostenfreien E-Mail Kurs „Happy Child, Free Adult“ teilzunehmen. In 7 Tagen tauchst du tief ein und lernst, wie welche essenziellen Elemente dir helfen, ein glückliches und freies Leben zu führen. Hier kannst du dich anmelden:

Ich möchte dich an dieser Stelle daran erinnern, wie wundervoll du bist.

Du könntest den Rest deines Lebens sitzend auf deinem Stein verbringen und du wärst es immer noch. Du musst deinen Wert nicht beweisen, weder dir noch anderen. Noch weniger musst du dir und anderen zeigen, was du alles drauf hast. 

Du bist liebenswert und musst rein gar nichts dafür tun. 
Du bist bereits gut genug, in jedem einzelnen Moment.
Du bist ein Wunder und perfekt, genau so wie du bist.
Du bist all das gute im Leben wert und du verdienst es, glücklich zu sein.

So much love to you, 
Mel

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6 Gedanken zu „Wie du mit Minderwertigkeitsgefühlen umgehst & deinen Selbstwert stärkst“

  1. Danke für deinen Text: gerade die letzten Zeilen sind sehr schön zu lesen, weil sie einen das Gefühl geben, jemand nennt dich liebenswert, schön und wertvoll. 🙂

    Meine Glaubenssätze sind hauptsächlich „Ich bin nicht liebenswert“, „Ich bin nicht willkommen“ und „Ich bin hässlich“ und kommen wahrscheinlich aus der frühen Schulzeit und der Kindergartenzeit. Man hat sich in diesen Zeit oft über meine schüchterne Art und mein Aussehen lustig gemacht. Meine Mitschüler wollten lieber mit anderen spielen und Zeit verbringen als mit mir. Ich wurde oft ersetzt. In den Pausen wünschte ich es mir, gemeinsam mit anderen Zeit zu verbringen und an einen Tisch zu sitzen, doch relativ schnell wurde ich vom „Klassentisch“ ausgeschlossen. Ich blieb dann seither allein. Das hat sich über die gesamte Schulzeit und auch nachher in meiner Studienzeit nicht geändert. Ich dachte/denke immer daran, dass ich nicht willkommen bin und gehe daher auch nicht auf andere zu, was dazu führt, dass ich mich zurückziehe und an Einsamkeit leide. An die Traurigkeit, niemanden zu haben und mit niemanden irgendwas erlebt zu haben. Oder generell, wenig erlebt zu haben (verglichen mit Menschen meines Alters)
    In meiner 1. Klasse wurde ich von meiner Klassenlehrerin auch gezwungen, mehr mit meinen Mitschülern zu reden, weil ich sehr schüchtern war. Sie gab mir den Auftrag, vor allen anderen am Ende der letzten Stunde „Small Talk“ mit einen anderen Mitschüler zu führen. Das war mir sehr unangenehm, also tat ich es nicht, und weil das die letzte Stunde war und jeder schnell nach Hause musste/wollte (um den Bus nicht zu verpassen), bekam ich Kritik seitens meiner Mitschüler, weil ich nicht redete. Ich bekam das Gefühl, irgendwas falsch zu machen, falsch zu sein, wie ich war/bin; daher der Glaubenssatz: „Ich bin nicht liebenswert“.

    Ich denke heute oft an meine Vergangenheit. Daran, wie wenig ich doch erlebt habe, daran etwas zu verpassen. Ich denke an mein jetziges Leben: dass ich niemanden habe, keine Freunde, keine Partnerin, niemanden, der*die sich für mich ernsthaft interessiert. Und auch an eine Angst, dass sich das nie ändern wird … ich versuche, gute Dinge über mich aufzuschreiben, Dinge/Erfolge, die ich erreicht habe und geleistet hatte, ich führe auch einen gesunden Lebensstil; doch alles, was ich tue, reicht nicht, um mich von diesen Gedanken zu lösen und ein glückliches Leben zu führen, ein Leben, welches ich leben will.

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    • Lieber Andre, ich danke dir sehr für das Teilen deiner Gedanken und Geschichte! Es ist gut, dass du schon für dich auf dem Weg bist und dein Leben in eine positive Richtung lenkst. Warum denkst du oft an die Vergangenheit? Das wird deine Gegenwart und deine Zukunft nicht ändern. Jetzt ist der Moment, in dem du dein Leben aktiv gestalten kannst und wenn du sagst, dass das was du aktuell tust nicht reicht, ist es vielleicht an der Zeit, etwas anders zu machen. Fokussiere dich nicht darauf, was du nicht hast, du wirst sonst nur noch mehr davon in dein Leben ziehen. Fokussiere das, was du möchtest, halte daran fest, glaube an dich, dass du es erreichen wirst und gehe jeden Tag einen Schritt nach dem anderen. Es ist vielleicht nicht leicht, aber möglich und ich bin mir sehr sicher, dass du es schaffen kannst, wenn auch ich das geschafft habe. Wenn du noch weitere Fragen hast, schreibe mir gerne eine Mail. Ich bin für dich da und wünsche dir alles Gute für deinen Weg! LG, Mel

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  2. Hi Mel, danke für den Artikel. Diese Tipps liest man überall. Aber was würdest du jemandem sagen, der sagt „ich hasse mich und will sterben“ und die o.g. Schritte aufgrund dieses Satzes nicht gehen kann? Was bedeutet „durch die Angst hindurchgehren“ konkret? Wo ist die Grenze zur Verdrängung?

    Antworten
    • Hey du! Danke für das Teilen deiner Fragen, die dich in diesem Zusammenhang beschäftigen! Ich kenne die genaue Situation jetzt nicht, daher will und kann ich keine konkrete Aussage machen. Aber grundsätzlich stellt sich mir dabei die Frage: Wieso kann ein Mensch, der sich hasst, diese Schritte nicht gehen? Ich bin davon überzeugt, dass jeder der wirklich gewillt ist, sich zu verändern, seinen Weg finden wird. Ob mit oder ohne Unterstützung. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass wenn ich sage „Ich kann nicht“ eigentlich „Ich will nicht“ meine. Für mich bedeutet durch die Angst hindurch zu gehen, sie als Teil des menschlichen Seins wahrzunehmen und zu akzeptieren. Wir haben alle Angst und es geht für mich im Leben nicht darum, Angst „wegzumachen“, sondern Dinge trotz der Angst zu tun. Denn oftmals ist die Angst nur ein Konstrukt unseres Gehirns, dass uns in unserer sicheren Komfortzone halten möchte. Ich hoffe, dass beantwortet dir deine Fragen. Ansonsten kannst du mir gerne auch noch eine E-Mail schreiben. 🙂 Alles Gute für dich!

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