Die ganze Welt befindet sich gerade in einer herausfordernden Zeit und wir werden mehr denn je mit unseren Ängsten, Sorgen und Unsicherheiten konfrontiert. Von der Regierung wurde angeordnet, zum Schutze unseres eigenen Wohls und das der anderen zu Hause zu bleiben. Für viele, die ein harmonisches Miteinander mit ihrer Familie führen ist dies eine tolle Möglichkeit, wieder mehr Zeit miteinander zu verbringen. Näher zusammenzuwachsen. 

Für Angehörige von Alkoholkranken ist das meistens nicht gegeben. Es ist alles andere als leicht, immer wieder mit dem Alkoholismus eines geliebten Menschen konfrontiert zu werden. Und dies ist in Zeiten von Corona wohl möglich öfter der Fall als sonst. Sei es, weil wir mit diesem Menschen nun permanent auf engem Raum zusammenleben, für ihn Besorgungen machen müssen oder auch aus der Ferne – weil wir nun wieder mehr per Telefon in Kontakt stehen. Es kann nun noch mehr zu Konflikten, Streitereien und Eskalation kommen. 

Das ist nicht nur Stress pur, sondern schwächt auch noch zusätzlich unser Immunsystem, das wir jetzt mehr denn je brauchen. Es wird in Zeiten wie diesen noch so viel wichtiger, Verantwortung für uns und unsere Mitmenschen zu übernehmen. Das heißt einen richten Umgang mit der Krankheit finden, gesunde Grenzen setzen, richtig kommunizieren und gleichzeitig für sich selbst da sein. Nur so können wir dieser Belastung standhalten.

Ich habe hier für dich 6 Tipps zusammengefasst, die dir helfen werden einen klaren Kopf zu bewahren. Damit du bei Kräften bleibst und das Beste aus der bevorstehenden Zeit machen kannst, egal wie lange sie noch andauern mag.

„Do something today what your future self will thank you for.“

Unbekannt

1. Sorge gut für dich

Nimm dir ganz viel Zeit für dich und deine Selbstfürsorge – um dich mental zu stärken und für dein Wohlergehen zu sorgen. Das kann niemand anderes für dich übernehmen. Du bist Prio Nummer 1 in deinem Leben und du kannst nur gesund bleiben, wenn du dich gut um dich kümmerst. Ebenso kannst du nur für deine Familie und dein Umfeld da sein, wenn es dir gut geht.

Erlaube dir, den Dingen nachzugehen, die dir auf körperlicher, seelischer und geistiger Eben gut tun. Du hast jetzt vielleicht durch Umstrukturierungen in deinem Job oder Home Office mehr Zeit und Gelegenheit dazu. Nutze deine Zeit weise und schenke sie vor allem dir selbst. Um da am Ball zu bleiben hilft es ungemein, ein unterstützendes und motivierendes Umfeld zu haben. Wenn du dir das für dich wünschst, kann die kostenfreie Breaking Free Community genau dieser Ort für dich sein.

2. Fühle alles was präsent ist

Wenn du jetzt vermehrt mit alten Ängsten oder negativen Gefühlen konfrontiert wirst, ist das völlig normal. Wir tendieren sehr leicht dazu, unsere Ängste zu ignorieren. Unsere Wut runterzuschlucken oder unsere Trauer zu verdrängen. Dadurch verschwinden die Gefühle aber nicht einfach – sie suchen sich ein Ventil. Was auch immer in dir hoch kommt – drücke es nicht weg.

Es ist okay, dass du Angst hast und du darfst diese Angst da sein lassen. Es ist okay, dass du wütend bist und du darfst diese Wut ausdrücken. Es ist okay, traurig oder verzweifelt zu sein und deinen Tränen freien Lauf zu lassen. Sei liebevoll zu dir und gib dir den Raum den du brauchst, um deine Ängste, Sorgen und Unsicherheiten ehrlich anzuschauen.

Nimm dir dazu dein Tagebuch zur Hand und schreibe einfach mal alles runter, was dich aktuell beschäftigt. Wenn du kein Tagebuch hast, schnapp dir den digitalen Notizblock auf deinem Handy. Was auch immer sich für dich gut anfühlt, tue es und setze dich bewusst mit deinen Ängsten und Sorgen auseinander. Was möchte dir die Wut sagen? Was liegt wirklich hinter der Trauer verborgen? Wovor möchte dich die Angst wohl möglich schützen? 

3. Lass deine Erwartungen los

Lasse alle Erwartungen los. Wir fallen jetzt sehr leicht aus der Balance und empfinden uns dann öfter als Opfer unserer Umstände. Wir machen unser Umfeld dafür verantwortlich, wie wir uns fühlen. Besonders wenn wir uns nicht so gut fühlen. Und wenn du Gedanken hast wie „Wie kannst man gerade in solchen Zeiten so viel trinken?“ und „Warum tut er/sie mir das jetzt an, es ist doch sowieso schon schwer genug?“ dann werde dir wieder bewusst, dass du die Sucht eines anderen Menschen nicht kontrollieren kannst.

Dass jeder Mensch die Verantwortung für sein selbst Leben trägt, sowohl der Alkoholiker als auch du. Du übernimmst Verantwortung für deine Gefühle, indem du deine Erwartungen loslässt. Und auch wenn es schwer fällt zu akzeptieren, der alkoholkranke Mensch kann mit der Situation vielleicht gerade nicht anders umgehen. Akzeptiere die Dinge wie sie sind, konzentriere dich auf die Sachen, die in deiner Macht liegen und lasse den Alkoholiker so sein wie er ist.

4. Sei dir deiner Grenzen bewusst

Setze Grenzen. Wir wollen für die Menschen die wir lieben da sein, in Zeiten der sozialen Isolation mehr denn je. Denn wir werden mit dem Gefühl der Einsamkeit konfrontiert. Und abgesehen davon ist es jetzt gerade auch super wichtig, Solidarität zu zeigen, zusammenzuhalten und für einander dazu sein. Dazu gehört auch, Einkäufe und Besorgungen für die Kranken und Schwächeren zu tun. Aber alles hat seine Grenzen.

Sei dir deiner persönlichen Grenzen bewusst und tue nur das, was sich für dich gut anfühlt. Für uns Angehörige ist es leicht, wieder in alte Muster zu verfallen und viel mehr Verantwortung zu übernehmen, als wir tragen können. Denn allgemein es ist für uns eines der größten Schwierigkeiten – sich verantwortlich für andere Menschen fühlen. Und sich schlecht fühlen, wenn wir mal keine Verantwortung übernehmen können oder wollen.

Wenn du einen Punkt erreichst, wo du nicht mehr mit der Situation einverstanden bist, darfst du Nein sagen. Du darfst dich an erste Stelle setzen und dich für dich entscheiden. Du darfst für dich und dein Wohlergehen Verantwortung übernehmen. Du darfst eine Grenze ziehen, um dich selbst zu schützen. 

5. Löse dich von deinen Schuldgefühlen

Verwerfe deine Schuldgefühle. Wie gehen wir mit all der Unsicherheit und Ungewissheit über die Zukunft um? Was gerade in der Welt geschieht, macht uns Angst. Und wenn möglicherweise durch die schwierige Situation mehr Alkohol fließt als sonst, oder du einfach noch mehr mit der Sucht konfrontiert wirst, können Schuldgefühle wieder ganz präsent werden. Du machst dir vielleicht Vorwürfe oder redest dir ein, dass du Schuld an dem Trinkverhalten deines geliebten Menschen trägst.

„Although the world is full of suffering, it is also full of the overcoming of it.“

Hellen Keller

Bitte verwerfe all diese Gedanken und mache dir bewusst, dass du – egal wie der Alkoholiker sich verhält – dafür nicht die Schuld trägst. Und dass du niemals, an keinem Punkt in deinem Leben die Schuld dafür getragen hast. Sein Verhalten hat absolut nichts mit dir zu tun. Und ja, ich weiß das ist eine der bittersten Wahrheiten aber trotzdem ist es wichtig, dass du dich daran erinnerst: Es ist nicht deine Aufgabe, einen anderen Menschen zu bekehren, ihn zu überzeugen oder ihn zu retten. Das einzige was zählt ist, dass du Verantwortung für dich und dein Leben übernimmst. Für deine eigenen Gefühle, Gedanken und Taten.

6. Bleibe gelassen und bei dir

Lass Konflikte nicht ausarten. Wir befinden uns in einer Ausnahmesituation, was zu viel mehr Reibereien führen kann als eh schon. Du wirst durch das Verhalten deines Gegenübers vielleicht noch mehr denn je getriggert, was wiederum eine Gefühlsachterbahn in dir auslöst. Wenn du merkst, dass du dich im Chaos der Gefühle verlierst, darfst du dich schützen.

Brich jegliche Konfrontation ab, ziehe dich zurück und nimm dir Zeit, dich wieder zu sammeln. Und zwar alle Zeit, die du brauchst. Das heißt nicht, dass du der Auseinandersetzung aus dem Weg gehen und alles unter den Teppich kehren sollst. Im Gegenteil: Wenn du dich beruhigt hast, kannst du liebevoller auf den alkoholkranken Menschen zugehen und den Konflikt lösen. Indem du klar und deutlich deinen Standpunkt und dein Anliegen kommunizierst. Auch hier hilft es, dir dein Journal zu schnappen und deine Gefühle und Gedanken dazu aufzuschreiben. Dadurch bekommst du auf emotionaler Ebene Abstand und kannst die Situation mehr aus der Vogelperspektive betrachten.

Auf alle diese Punkte gehe ich im Detail in meinem kostenfreien E-Book „Alkoholismus – Wenn das Umfeld mitleidet“ ein. Dort erfährst du auch, was du als Angehöriger tun kannst, um den Suchtkreislauf wirksam zu durchbrechen. Hier findest du Details und den Download Link dazu:

„Niemand weiß was morgen ist“

Pflegte mein Opa immer zu sagen. Und es ist so wahr – besonders in den ungewissen Zeiten einer weltweiten Pandemie. Die Menschheit wird auf allen Ebenen mehr denn je herausgefordert etwas in ihrem Leben zu verändern. Aus der Routine auszubrechen und umzudenken. Als auch Klarheit für sich gewinnen, um neue Wege zu gehen.

Jeder für sich selbst als auch alle gemeinsam für bessere Welt. Eine Welt, in der wir alle Leben gerne leben möchten. Mehr denn je ist jetzt Menschlichkeit gefragt, Zusammenhalt und gegenseitige Unterstützung. 

Ich wünsche mir für dich, mich und für jeden Menschen auf dieser Welt, dass wir den bevorstehenden Veränderungen (wie auch immer sie aussehen mögen) in Gelassenheit und Liebe begegnen können. 

Mögest du achtsam und bewusst für dich und dein Umfeld sein. 
Mögest du Vertrauen in dich und innere Stärke finden.
Möge dein Herz sich öffnen und dich verbinden mit der Welt.
Möge dich die Liebe zu dir und zu anderen mehr umgeben, denn je zu vor.

Bleib gesund und pass auf dich auf.
With love, Mel


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